Schwarzrost an Roggen

Schadbild: Der Befall tritt bevorzugt an Blattscheiden und Halmen, weniger auf Blattspreiten auf, bei starkem Befall entstehen auch an Ähren und Grannen längliche, große dunkel-rotbraune Pusteln. (Pusteln des Braunrostes kleiner, die Sporen mehr braun als rot). Ein besonderes Merkmal ist neben Größe und Farbe der Sporenlager die aufgerissene Epidermis, die am Pustelrand gut sichtbar ist. Am Ende der Vegetation bildet der Pilz schwarze Wintersporenlager in großer Zahl. Für die Infektion sind warme Nächte mit langer Tauphase und gleichzeitig warmen Tagestemperaturen bei trockener Witterung günstig. Befallene Blätter vertrocknen und sterben schließlich völlig ab.

Bekämpfung: Derzeit stehen keine resistenten Sorten zur Verfügung, es können aber weniger anfällige bzw. früh reifende Sorten angebaut werden. Befallene Ernterückstände sorgfältig in den Boden einarbeiten. Das Gras von den Feldrainen sorgfältig beseitigen. Bei der Neuanpflanzung von Windschutzstreifen keine Berberitzen setzen. Eventuell Fungizideinsatz!

Weitere Hinweis: Am Getreide bildet der Schwarzrost Sommersporen und Wintersporen aus. Mit Hilfe der Wintersporen überwintert der Pilz auf befallenen Ernterückständen. Im Frühjahr keimen die Sommersporen und bilden Basidiosporen aus, die mittels Windverfrachtung auf Berberitzen gelangen, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Eine neue, besonders aggressive Variante des Schwarzrost-Pilzes mit der Bezeichnung UG99 bedroht die weltweiten Weizenbestände. Diese wurde erstmals 1999 in Uganda nachgewiesen und attackiert Halme und Blätter der Getreidepflanzen.