Weissstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum)

Schadbild: Häufig von Verzweigungsstellen ausgehend, hellt sich das Rindengewebe des Stängels auf. Der Übergang zum gesunden Gewebe ist farblich nicht scharf begrenzt. Im Stängelinneren findet man weisses Pilzgeflecht, das sich später zu schwarzen, verschieden gestalteten Kuegelchen (Dauerkörper = Sklerotien) zusammenzieht. Nur bei feuchtem Wetter treten Geflecht und Sklerotien auch aussen auf der Befallsstelle auf. Bei frühem Befall dringt der Pilz rasch in das Stängelgewebe ein, unterbricht dabei die Leitungsbahnen und führt damit zur Notreife der Pflanzenteile über der Infektionsstelle. Befallene Pflanzen ragen oftmals über den sich neigenden reifenden Bestand.

Bekämpfung: Wenn günstige Voraussetzungen für Sporenflug und -keimung mit dem optimalen Entwicklungsstadium des Rapses (Stadium 63 – 64) zusammenfallen, ist eine Bekämpfung notwendig (erste Blütenblätter fallen). Behandlungen vor diesem Zeitpunkt brachten geringe Erfolge. Ob eine chemische Bekämpfung mit zugelassenen Präparaten sinnvoll ist, hängt von der örtlichen Erfahrung ab. Die Anlage von Fahrgassen zur Minderung der Pflanzenverluste hat sich in Gebieten mit häufigeren Bekämpfungsmassnahmen bewährt.